Leitartikel Billtalpost Februar 2014

Liebe Mitglieder,

2014 hatte mit dem milden Januar einen guten Start und so hoffen wir auf ein zumindest wettermäßig schönes Jahr.
Nicht ganz so schön ist die steigende Anzahl der leerstehenden Stellplätze auf unserer Wiese. Zur Zeit fehlen uns rund ein Drittel der Platzmieten im Budget. Das bedeutet auch weniger engagierte Helfer an den Arbeitstagen zur Bewältigung der ständigen Arbeiten und der unten aufgeführten Projekte.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken haben wir entsprechende Aushänge in den Schaukästen. Darüber hinaus wurden auf dem Weihnachtsmarkt und in der Gaststätte zusätzlich Flyer ausgelegt und nun bitten wir Euch alle die Werbetrommel zu rühren damit es wieder lebendiger wird bei uns.
Leider haben fast alle Vereine Mitgliederschwund zu beklagen, weil die Individualisierung in schnellem Tempo voranschreitet.
Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, polizeilicher Schutz, öffentliche Infrastruktur, Feuerwehr, Notärzte, Krankenwagen, Krankenhäuser, Kinderbetreuung, Schulen, Altenpflege, Arbeitslosenversicherung, Harz 4, und jede denkbare Versicherung machen es möglich, sich alleine zu verwirklichen. Errungenschaften wie Fernsehen, Computer und Internet sorgen für die notwendige Information und Unterhaltung. Die herkömmlichen Spiele können mit den virtuellen Möglichkeiten der Onlinespiele nicht mehr mithalten. Wenn man will chatet man mit der ganzen Welt und holt sie sich ins Wohnzimmer wann immer man will.
Das Wenige das man an zwischenmenschlichen Kontakten dann noch braucht, bietet der Beruf und/oder die Familie.
Fast alles was traditionell Vereine zu Selbstkosten angeboten haben wird mittlerweile auch professionell und meist ebenso preisgünstig angeboten. Denken wir an die Fitnessstudios, Wanderreisen (auch mit Gepäcktransport), Studienreisen, Rundreisen, geführte Berg- und Wandertouren und so weiter, und immer lernt man neue Leute kennen, neue Gruppen, in denen man sich neu positionieren und seine alten Geschichten erzählen kann, ohne dass jemand mit den „Augen rollt“.
All das kann man in Ruhe im Internet bequem und sicher planen und buchen.
Ausnahmen bleiben ein paar Mannschaftssportarten, weil man die nun mal nicht alleine machen kann.
Und die scheinbar angeborene Geselligkeit der Bewohner südlicher Länder kann man nicht verordnen, sie hat ihren Ursprung einmal in den klimatischen Bedingungen und zum anderen in den fehlenden Strukturen. Wenn dort nur einige unserer Errungenschaften fehlen, ist man auf die Anderen und deren Wohlwollen angewiesen, stellt sich möglichst gut mit ihnen und hält sich an gewisse Regeln. Das hat auch viele Nachteile.
Deshalb wollen wir die Zeit nicht zurückdrehen und die Entwicklungen nicht aufhalten.

Was sollen wir also tun, wenn wir als Verein attraktiv bleiben wollen? Früher wollten die Naturfreunde die Arbeiter aus den dunklen Kneipen in die lichte Natur holen. Wen holen wir heute von wo nach wo?
Unser Hauptstandbein und der Türöffner zu neuen Mitgliedern sind unsere Wohnwagenstellplätze.
Auch hier konkurieren wir natürlich mit den gewerblichen Campingplätzen der Region und da gibt es Punkte die nicht jedem gefallen müssen:
Man muss Vereinsmitglied werden. (Das kostet extra und nicht jeder mag Vereinsleben). Die Plätze sind überwiegend nur als Dauerstellplätze nutzbar, das heißt das Abziehen der Wagen zum Fahren ist zu schwierig. Autos müssen weit entfernt abgestellt werden. Feste Versorgungswege sowie Wasserstellen und Beleuchtung fehlen.
Die positiven Aspekte sind: Die Mietpreise sind mit 300 Euro recht moderat wenn man die Arbeitsstunden nicht rechnet. Die Lage ist idyllisch und nicht zu weit von der Stadt entfernt. Der Sanitärbereich ist gut und eine Gaststätte ist am Platz.
Bleibt die Frage wie wir mit der Zeit gehen können und moderne Menschen ansprechen. Eine Frage die sich allen Ortsgruppen stellt. Vielleicht sollten wir kostenloses W-Lan anbieten, damit man auch auf dem Platz im Internet surfen oder seine Onlinespiele spielen kann. Die technischen Möglichkeiten müssten geprüft werden. Dem Mannschaftssport dienliche Strukturen schaffen? Das Hundeverbot haben wir schon aufgehoben, vielleicht darf man das nicht so geheim halten? Was kann man außer Wald und Bachlauf noch für Kinder tun? Vielleicht sollten wir in Facebook und Twitter für unsere Veranstaltungen werben und an der B8 Reklame aufstellen?
Kurzum, Vorschläge aller Art sind willkommen, Brainstorming ist gefragt. Vielleicht habt Ihr ja noch mehr Ideen und bringt sie mit zur
Mitgliederversammlung am Samstag den 15.03.2014 um 15:00 Uhr in der Vereinsgaststätte. Die Einladung findet Ihr im Anhang. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten, zumal gleichzeitig unser „Anzelten“ stattfindet und die unterschriebenen Verträge für 2014 ausgegeben werden.
Bis dahin herzliche Grüße und „Berg frei“
Euer Manfred